Freitag, 3. Februar 2017

HILDE

.. und zwar die eine: Knef! 

Letztens habe ich endlich das Biopic mit Heike Makatsch auf DVD gesehen. Dramaturgisch fand ich es eher schwurbelig, nicht so ganz überzeugend. Aber stark fand ich das Schauspiel von Makatsch. Und die direkte Emotionalität der dargestellten Frau. Zu ihren Lebzeiten hatte ich sie noch nicht (bewusst) gekannt oder mich mit ihr befasst.

Und das Leben von Hildegard Knef sowieso ... ganz grosses Kino! In einem Roman würde man sagen: Völlig übertriebene Handlung! Es gibt gewisse Ähnlichkeiten zum Leben von Edith Piaf, finde ich.

Heftig war es für mich, wie der Film mit den Kriegsszenen einsetzt. Doch durchaus realistisch eben. Da ich Knefs Autobiografie "Der geschenkte Gaul" vor Jahren gelesen habe, hatte ich auch den direkten Vergleich zum Film.

Und ich weiss, dass sie vieles sehr offen geschildert hat, kein Blatt vor den Mund nahm. Ich habe selten eine so uneitle Autobiografie gelesen. Was mich an ihr eben am meisten beeindruckt!* Zudem der Humor, den sie scheinbar hatte und der sich auch in ihren (Lied)Texten wiederspiegelt. Und ihre Poesie.

Inwiefern ihre Direktheit für den Film überspitzt wurde, weiss ich nicht. Aber sehr weit entfernt von der Wahrheit wird das wohl nicht sein.

Achja, und Roger Cicero (spielt auch im Film mit) kann jetzt direkt mit der Diva Knef herself musizieren, er ist ja auch bereits in den himmlischen Chor befördert worden, leider.

* Vor versammelten Journalisten soll sie Rede und Antwort zum (damaligen) Skandalfilm "Die Sünderin" stehen. In diesem Film spielt sie ein Aktmodell und es gab eine Nacktszene, das war der Hauptskandal. Das erste was sie vor versammelter Presse sagt (in ungefährer Zusammenfassung):  

Meine Herren! Es ist noch nicht lange her, da wurden 6 Millionen Juden vergast, alle haben geschwiegen, es gab keine Empörung. Und nun soll ein nackter Busen ein Skandal sein?!



 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen