Samstag, 12. Januar 2013

Mein Mist, dein Mist…

Hier stinkts!
Zuviel unerledigter Mist gärt. Das rieche ich genau. Zielsicher und unausweichlich. Könnte gleich mit dem Finger draufzeigen.

Blöd dass ich dann auch bei anderen immer zielsicher in diesen "Gastank" hineinlatsche, völlig durcheinanderkomme und verwirrt herauszufinden versuche, wieviel davon "meins" ist. Nicht dass ich das beim anderen ansprechen würde, das ist etwas, das in meinem Inneren abläuft. Manchmal hab ich etwas angesprochen, und dann war das Durcheinander komplett. Mit der Verwirrung stehe ich dann alleine da.

Das war früher so.

Aus Erfahrung heraus, lasse ich heute das Ansprechen auf die problematischen Themen heute lieber sein. Nicht jeder kennt seinen Mist gut wie ich diesen (er)kenne. *räusper*

Was ist meins?
Ich habe auch nicht mehr den Eindruck, alles einrenken, harmonisieren zu müssen. Wenn ich darüber stolpere, dann macht das ja etwas mit mir – und das zu klären, das ist dann wiederum mein Part. Manche Menschen brauchen ihre Probleme geradezu. Ehrlich! Die wüssten sonst gar nichts mit sich anzufangen.

Und: Ich kann einen Menschen nicht dahingehend manipulieren, dass er mir keine Probleme mehr macht mit seinen Problemen oder schlechten Tagen. Menschen sind Menschen. Haben eben gute und schlechte Tage und auch ihre Schwächen. Dass ich Disharmonien und Schwieriges so genau spüre, heisst nicht, dass ich die Persönlichkeit des anderen darum antasten darf. Das wäre eine grobe Grenzüberschreitung.

Ich muss beim anderen weder ein Vakuum noch die Abgründe ausfüllen …

Ich mach dich heil, damit es mir besser geht
Diese manipulative Seite daran, die ist mir erst in letzter Zeit aufgefallen. Ich muss dann immer herausfinden, was der andere hat und ob ich schuld am Zustand des anderen bin. Also geht es im Grunde um mein Befinden, nicht um das des anderen! Denn: Mir ist es ja unbehaglich! Dem anderen macht sein Zustand vielleicht gar nicht so viel aus. Jemandem zu helfen, ist nicht ohne, vielleicht nehme ich ihm sogar eine wichtige Lernerfahrung weg, die er besser selber machen würde!

Falle vermeiden: Nicht in Gelegenheiten andere einmischen wo nicht verlangt! Und dann auch nur soviel, wie für mich gut ist. Ich muss nicht die Welt retten – und diese Erkenntnis verinnerlicht zu spüren, das ist Gold wert.

Also: Vorsicht!

Ich weiss, wo meine Mistgabel steht – und du?
Seit ich diese Muster und meinen eignen Mist besser erkennen kann, fühle ich mich ruhiger. Das Vermischen passiert mir das immer weniger. Das Gespür für Misthaufen und die vollen Gastanks anderer, das ist mir geblieben. Meine Nase ist da seeehr genau >_< … uuuuhhhhhh.

Fühle mich jedoch wirklich ruhiger was diese zerfliessenden Grenzen angeht. Es ist nicht so schlimm, wenn das passiert. Kurzzeitige oder auch längere Verwirrung kommt vor, doch die legt sich auch wieder. Am Ende ist da, auf meiner Seite, meist mehr Klarheit und Zuversicht.

Manchmal ist wirklich eigener Mist da, doch ich weiss dann, wo die Mistgabel steht und mache mich an die Arbeit!

Und: Mist ergibt guten Kompost, sobald er nicht mehr gärt!

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