Freitag, 28. Dezember 2012

Raus aus Angst und Ohnmacht (3)




Alternativen mit Schwierigkeiten
Mein Körper war müde vom Medikament, ich suchte nach Alternativen. Da kam wieder eine Frau (Medium und Reikimeisterin) in mein Leben, die meinte, ich könne entweder Psychopharmaka nehmen oder den Reikiweg gehen, beides zusammen passe eben nicht. Sie sprach aus Erfahrung, war von Schlafmitteln abhängig gewesen. (Doch auch hier hörte ich mehr auf sie als auf mich). Mit der Zeit merkte ich, dass sie recht dominant war und ihr eigenes Leben nicht in geordneten Bahnen verlief, ganz abgesehen von ihrer grossen medialen Begabung. 

Zusammen mit einer Ärztin für Naturheilkunde, reduzierte ich dann mein Medikament erfolgreich. Erst dieses Umschwenken auf die alternative Schiene hat mir geholfen, mit den Entzugserscheinungen klar zu kommen. Manuelle Therapie, Homöopathie und Akupunktur, dazu Massagen bei einem anderen Therapeuten. Wobei ich auch bei dieser alternativen Ärztin wieder einen Kontrollverlust erlitt. Die manuelle Therapie war mit Schmerzen verbunden. Sie drückte und hebelte, dass mir die Tränen liefen. Bereits im Wartezimmer lief mir vor Angst der Schweiss in Strömen. Nie mehr tue ich mir so etwas an! 

Das Muster vom (gefühlten) Kontrollverlust wiederholte sich dann doch noch ein paar Mal. (Bei Ärztinnen, bei Chefs, bei HeilerInnen). Ganz entkomme ich dem bis heute nicht, doch ich gehe anders damit um. 

Himmel 7 oder Tiefgeschoss
Einige Zeit spätzer setzte ich das Mittel dann ganz ab und von da an gabs für mich nur noch Esoterik, Homöopathie und Co. Ich tauchte in eine spirituelle Scheinwelt ab und verschwand in einer extremen Liebesbeziehung mit einem ebenfalls "vom Leben beschädigten" Menschen. Da ging was ab. Da musste ich mich nicht um den Alltag kümmern. Doch ich traf wieder auf den bekannten Kontrollverlust. Es vergingen trotzdem sieben paar Jahre ohne synthetische Psychopharmaka. Ich verbrachte diese Zeit irgendwo zwischen Himmel 7 und Tiefgeschoss (dort wo es so warm wird und die seltsamen Typen mit den Hörnern wohnen). 

Hinein ins Arbeitsleben
Den beruflichen Weg nahm ich erst wieder auf, als mich der zugedrehte Geldhahn der Eltern und meine Sozialarbeiterin dazu brachten. Ab 2006 wurds dann ernst. Schritt für Schritt. Und diesmal klappte es. Erst mit Teile montieren in einer geschützten Werkstatt, dann mit Berufswahl und anschliessender Lehre. Der Staat half finanziell. Dafür bin ich dankbar! Heute bin ich auch dankbar für die Hilfe meiner Eltern. Sie halfen so, wie sie es vermochten. Heute kann ich das so sehen.



. . . to be continued . . .


Zu Teil 4

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