Samstag, 19. Mai 2012

Individuum; Unteilbar

Bilder und Bindungen
Intensive Träume, Aufräumarbeiten. Oft gehts um die Familie, um Altes, Bindungen, Herkunft, Vorfahren. Vieles mischt sich. Erinnerungen leben auf. Vielleicht hat es mit "Erwachsenwerden" zu tun, Vorwärtsgehen: Jetzt gehöre ich altersmässig zu der "Elterngeneration", ohne eine eigene Familie zu wollen. Ich habe kein Bedürfnis danach und es fehlt mir auch nicht.

Familie?
Von der "Familie", dem "Daheim" als Konzept habe ich mich schon länger verabschiedet. Das gilt für meine familiäre Herkunft, aber auch für eigene Vorstellungen von möglichen "Lebensformen". Daheim; Das gibt es bei mir schon länger nicht mehr. Es gibt kein Elternhaus mehr, nur ein paar Individuuen, die sich in verschiedene Richtungen aufgemacht haben. Menschen, deren Leben zwar eine gemeinsame und dichte Vergangenheit, aber keine Gegenwart und Zukunft mehr hat. Das geht wohl vielen Menschen so. Das was mal war, hat sich im Winde zerstreut.

Das was war und das was ist
Ich erkenne: Ich lebe gerne für mich selbst, für meinen Weg und meine Erfahrungen. Kind und Aufgabe bin ich mir selbst genug ... Freundschaften sind mir wichtig und an diesen wachse ich. Den Kontakt zu meiner Familie, diesen einzelnen Menschen, den pflege ich. Mal mehr, mal weniger intensiv. Sie sind mir wichtig, bleiben auch wichtig. Ich anerkenne das was war, wie es (für mich war), doch ich muss das nicht immer wieder hervorkramen. Lange Zeit war (mir) das wichtig, doch nun bin ich mehr in der Gegenwart. Das was war, das bleibt. Das geht nicht verloren. Da muss ich mich nicht mehr darum kümmern. Doch, ja, ich habe mich abgenabelt und fühle mich auch als "Einzelstück" wohl.

Individuum: "Das Ungeteilte, Unteilbare"
Ab und zu erfasst mich eine Trauer darüber, wie alles gekommen ist. Wo sind wir hingekommen? Was ist passiert? Was verbindet uns noch? Jeder wohnt für sich und einer ist auf der Strecke geblieben. Das tönt nüchtern, doch das stört mich nicht. Und inzwischen stört mich auch die Gegenwart, der lose Verbund nicht. Ich lebe intensiv und das was war ist und bleibt präsent. Im Schönen als auch im Schweren. Es gibt nichts zu bereuen, oder nur wenig. Für mich ist es gut, die Dinge klar zu sehen, statt mich in Nostalgie zu versenken. und doch lebe ich täglich damit, und lebe nicht schlecht. Für mich konnte ich vieles klären. Und: Ich war schon immer eine Individualistin, das hilft dabei, Sentimentalität abzustreifen, falls es mal nötig ist, ich habe ein Nomadenherz, ich möchte frei sein, bin nur mir selber verpflichtet. Dazu stehe ich – und es ist in Ordnung für mich. Es ist gut so.

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