Donnerstag, 7. Oktober 2010

innenwelt, knochenwelt

ich finde es interessant, dass es in der (konsum)welt von der sommer-strand-deko nahtlos zum weihnachtswahnsinn übergeht. vielleicht noch ein paar kürbisse und hexenfiguren dazwischen, aber nur ganz kurz.

für mich geniesse ich den niedergang vom sommer zum herbst zum winter sehr.
im spätsommer beginne ich, mich nach innen zu wenden, sammle mich.

die verstorbenen rücken näher zu mir her, die ebenen werden durchlässiger. ich spüre den sog in die tiefe, in die innen und -unterwelt. die träume sind dementsprechend. ich fürchte mich immer weniger davor. nehme auch die melancholie als gästin in meinem haus auf. knochenzeit. nusszeit. speck, trauben und nüsse essend... fühle ich mich wohl.

wieviel wertvoller wird mir das leben, wenn ich auf diese zeiten und
übergänge rücksicht nehme! ich gleite in einen rhythmus, in einen
wärmemantel. es fühlt sich so wohltuend, so uralt und wertvoll an!

manchmal bitter, manchmal süss wie trauben.

dass sich diese dunkle jahreshälfte (abgesehen von weihnachten/neujahr) schlecht vermarkten lässt – ist mir nur recht.

so kann ich sie für mich still geniessen.

1 Kommentar:

  1. seufz...
    und mir fallen diese gedichtzeilen ein:
    goldenes entfärben schleicht sich durch den hain-
    auch vergehn und sterben deucht mir süß zu sein....
    gruß von sonja

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